Chronik

Die Geburtsstunde des Spielmannszuges:

Am runden Tisch in der Ecke steckten vier Männer – Barthel Schwippert, Josef Schwippert, Jean Behr sowie Hans Mähler – eifrig die Köpfe zusammen. Und bei näherem Hinhören fing man im allgemeinen Hin und Her der Versammelten  einzelne Liedzeilen auf, wie:
„O, Deutschland hoch in Ehren…“, „Im schönsten Wiesengrunde…“, „Hinaus in die Ferne…“,
„Das Wandern ist des Müllers Lust…“, „Nun ade, du mein lieb´ Heimatland…“
und einige andere mehr.

Barthel Schwippert trommelte mit den Händen auf dem blankgescheuerten Tisch die Takte dazu.
Irgendwie schlug hier in dieser weinseligen Laune – bewusst oder unbewusst – die Geburtsstunde des Spielmannszuges.

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Das Versprechen und der Startschuss:

Vier Turnbrüder, durch das Lied zusammengeführt, gaben sich zu dieser späten Stunde ein Versprechen, das zu vollbringen, was man in der Generalversammlung des Turnvereins gefordert hatte. In der Mitgliederversammlung im Mai des Jahres 1912 gab dann der Turnverein unter Vorsitz Matthias Stümper den Startschuss für den Aufbau eines Spielmannszuges als neue Gruppe des Vereins.

FAZIT: Ganz gut!

So begann eine Geschichte, von der man nicht vorherzusagen vermochte, wie gut oder sogar wie lange eine solche Neubildung halten würde. Im Stillen wurde fleißig geprobt. Zwei Trommeln und zwei Pfeifen waren die ersten sichtbaren Zeichen eines Spielmannszuges, der sich bescheiden „Turnspielleute“ nannte. Irgendwann (Mitte 1912) schlug dann die Stunde, wo diese vier Männer öffentlich bekennen mussten, wozu sie sich verschworen hatten. So erlebten wir die Zeit, in der sich Honnefer Bürger an vier Spielleute im weißen Hemd, weißer Kniebundhose, schwarzen Kniestrümpfen und hohen schwarzen Schuhen gewöhnten. Immer öfter sah man die Trommler und Pfeifer bei Turner-Veranstaltungen. Das erste große Auftreten war das 10.Stiftungsfest des Turnvereins „Eiche“. Durch das gute Spiel erhielten die vier Musiker auch die Aufgabe, bei anderen Festen und Veranstaltungen aufzutreten. Selbst auf der Rhöndorfer Kirmes erfreuten die „Eiche“-Spielleute alsbald das Publikum.

Das waren die Geburtsstunden unseres stolzen Vereins. Seit dem haben viele Höhen und Tiefen den Verein zu einem festen Bestandteil in Bad Honnef und der Region geformt. Der Spielmannszug hat und hatte immer eine besondere Bindung zu dem Ortsteil, in dem er gegründet wurde. Wie hier vor dem Anna-Dom in Rommersdorf.

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Einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte legte der Spielmannszug im Jahr 1995. In diesem Jahr wurden eigene Gardeuniformen für die Karnevalszeit angeschafft.

Das war die Geburtsstunde des Stadtsoldatencorps Bad Honnef. Das Corps begleitete seit dem viele Siebengebirsgstollitäten. Sie sind gern gebuchte Programmpunkte und von den Bühnen im Siebengebirge und darüber hinaus nicht mehr wegzudenken.

Das Stadtsoldatencorps Bad Honnef wurde 2008 komplett. Zehn Fördermitglieder gaben sich die Hand und gründeten die passenden Gardisten zum Stadtsoldatencorps.
Diese begeistern seit dem mit grazilen Schritten und akkuraten Tänzen die Herzen der Jecken.

Nun war es endlich soweit. Der Spielmannszug wurde 100 Jahre alt!
Nach vielen Jahren der Begleitung von Siebengebirgstollitäten war der Spielmannszug selbst dran. Der Verein stellte das Siebengebirgsprinzenpaar Stefan I. und Andrea I. der Session 2011/12.

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pro-musica-plakette

Eine große Auszeichnung wartete allerdings noch auf die Spielmänner aus Bad Honnef. 2012 zeichnete der Bundesratspräsident Horst Seehofer den Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef 1912 e.V. mit der Pro-Musica-Plakette des Bundespräsidenten aus. Dies ist eine der höchsten Auszeichnungen, die die Bundesrepublik an musizierende Vereine zu vergeben hat.